Wie XR- und AI-Unternehmen an Fördergelder kommen – Rückblick auf das Online-Event mit Matthias Brucke
Am 2. Juli drehte sich im Rahmen des VR Business Club Online alles um eine Frage, die für viele Tech-Unternehmen von zentraler Bedeutung ist: Wie finanziere ich meine Innovationen – und zwar mit staatlicher Unterstützung?
Unter dem Titel „Tipps für XR- und AI-Anwender und -Entwickler zur Sicherung staatlicher Unterstützung“ hatten wir das Vergnügen, Matthias Brucke von embeteco als Gastredner zu begrüßen. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Fördermittelberatung brachte er nicht nur eine Fülle an Wissen mit, sondern auch jede Menge praktischer Tipps, wie man erfolgreich durch den Förderdschungel navigiert.
Vom Buzzword zur echten Förderung: Warum Innovation zählt
Der Einstieg ins Thema machte schnell klar, warum es gerade jetzt so wichtig ist, sich mit Förderprogrammen zu beschäftigen. Die technologische Entwicklung schreitet in atemberaubendem Tempo voran. Matthias erinnerte an eine beeindruckende Zahl: Bis 2030 sollen weltweit 125 Milliarden vernetzte Geräte im Einsatz sein. Innovation ist also längst keine Kür mehr – sie ist Überlebensstrategie.
Doch Innovationsprojekte kosten Geld. Gut, dass es zahlreiche Programme auf EU-, Bundes- und Landesebene gibt, die genau hier ansetzen. Die attraktivste Form der Unterstützung? Nicht rückzahlbare Zuschüsse.
Zwei Programme, die man kennen muss
Matthias stellte zwei Förderprogramme besonders in den Mittelpunkt: die Forschungszulage und das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM).
Die Forschungszulage erlaubt es Unternehmen, sich rückwirkend bis zu 35 % ihrer Personalkosten für Innovationsprojekte der letzten vier Jahre erstatten zu lassen – ganz ohne Rückzahlungspflicht. Eine Förderung, die viele Unternehmen noch gar nicht auf dem Schirm haben.
Das ZIM hingegen richtet sich auf zukünftige Projekte. Mit einem Jahresbudget von rund 500 Millionen Euro und einer Förderquote von bis zu 90 % der Gehälter ist es ein echtes Schwergewicht unter den Innovationsprogrammen. Auch kleine Netzwerke von Unternehmen – etwa aus dem XR- oder AI-Bereich – können gemeinsam gefördert werden. Zusätzlich lassen sich sogar Kosten für Messeauftritte und Patente bezuschussen.
Bürokratie? Beherrschbar!
Natürlich war auch die praktische Seite Thema. Denn wo es um staatliche Gelder geht, fürchten viele den Papierkrieg. Doch Matthias konnte beruhigen: Mit klaren Vorlagen, digitalen Tools und guter Beratung lässt sich der Aufwand gut im Griff behalten. Ein ZIM-Antrag für eine Machbarkeitsstudie etwa umfasst oft nur drei bis vier Seiten. Und die Auszahlung der Mittel erfolgt meist innerhalb von 7 bis 14 Tagen – schneller als manche Kundenrechnung.
Sein Unternehmen embeteco unterstützt sowohl Einzelunternehmen auf Provisionsbasis (ca. 15 %) als auch Netzwerke von sechs bis acht Firmen gegen einen monatlichen Beitrag von etwa 650 Euro über drei Jahre. Das klingt nach einer lohnenden Investition – besonders, wenn dadurch innovative Ideen Realität werden.
Und was kommt jetzt?
Als nächster Schritt wird Matthias Informationen und Links zur Forschungszulage zur Verfügung stellen, die dann über den VR Business Club verteilt werden. Außerdem ist ein Follow-up-Meeting geplant, bei dem es um mögliche Kooperationen und Beteiligungsmodelle gehen wird.
Unser Fazit
Das Event hat auf unterhaltsame und praxisnahe Weise gezeigt, dass staatliche Fördermittel kein Buch mit sieben Siegeln sind. Vielmehr bieten sie echte Chancen – gerade für Unternehmen, die im Bereich XR und AI neue Wege gehen wollen. Mit der richtigen Strategie, professioneller Unterstützung und ein wenig Mut zum Antrag können Innovationen nicht nur gedacht, sondern auch finanziert werden.





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Der VR Business Club wird auch künftig spannende Themen rund um Digitalisierung, Technologie und Förderung aufgreifen. Bleibt dran – es lohnt sich!